Chesapeake Bay Retriever

In den USA haben 11 Bundesstaaten eine Hunderasse zum "State Dog" (Staatshund) erhoben. Die Auswahl erfolgt u.a. nach besonderen geschichtlichen oder anderen Verbindungen der Rasse zum Bundesstaat. 1964 erhob Maryland als erster Bundesstaat überhaupt den "Chesapeake Bay Retriever zum State Dog".

 

 

FCI-Standard Chesapeake Bay Retriever

 

Eine ausführlichere Beschreibung gibt es hier:

www.drc.de/beschreibung

 

Die Rassestandards finden sie hier:

www.drc.de/Rassestandards

 

 

Übersetzung: Frau Vreni Ommerli , Retriever-Club Schweiz
Ursprung: USA
Datum der Publikation des gültigen Originalstandards: 14.02.1995

Verwendung: Apportierhund

Klassifikation FCI: Gruppe 8 Apportierhunde-Stöberhunde-Wasserhunde Sektion I Apportierhunde mit Arbeitsprüfung.

Allgemeines Erscheinungsbild:
Als Meister an Land wie im Wasser wurde der Chesapeake Bay Retriever entlang der Chesapeake Bay für die Wasserjagd entwickelt, um in den widrigsten Witterungs- und Wasserbedingungen stand zu halten, oft auch das Eis zu durchbrechen und anstrengende Apports auszuführen. Häufig muss der Chesapeake während der Arbeit dem Wind und den Gezeiten entgegentreten sowie langes Schwimmen im kalten Wasser aushalten. Die Rassecharakteristika sind spezifisch darauf zugeschnitten, dem Chesapeake zu ermöglichen, mit Leichtigkeit, Effizienz und Ausdauer zu arbeiten. Der Kopf des Chesapeake besitzt einen breiten runden Schädel mit einem mittleren Stop. Die Kiefer sollten lang und kräftig genug sein, um große Vögel mit leichtem, sanften Griff zu tragen. Das Haarkleid besteht aus einem kurzen harten, gewellten Deckhaar und einer dichten, feinen, wolligen Unterwolle, welche viel Fett enthält und für die eisigen, rauhen Witterungsbedingungen, in denen der Chesapeake oft arbeitet, ideal ist. Vom Körperbau her ist der Chesapeake ein starker, ausgewogener, kräftig gebauter Hund von mittlerer Größe und mittlerer Körper- sowie Lauflänge, tief und breit in der Brust, die Schulter für die volle Freiheit der Bewegung gebaut, und mit keinerlei Neigung zu Schwäche in irgendeinem Merkmal, insbesondere in der Hinterhand. Die Kraft sollte allerdings nicht auf Kosten der Beweglichkeit oder Ausdauer gehen. Größe und Substanz sollten nicht übermäßig sein, da es sich um einen Arbeitsretriever von aktiver Natur handelt. Typische Merkmale sind das Auge, welches sehr klar, gelblich oder bernsteinfarben ist, die Hinterhand, die eine Spur höher ist als die Schultern sowie das sich nur an Schulter, Hals, Rücken und Lenden leicht wellende Deckhaar mit der dichten Unterwolle. Der Chesapeake wird wegen seines aufgeweckten und fröhlichen Wesens geschätzt, wegen seiner Intelligenz, seines ruhigen situationsgerechten Verhaltens und seiner anhänglichen beschützerischen Natur. Übermäßige Scheu oder übermäßig aggressive Neigungen sind nicht erwünscht in der Rasse, weder als Jagdgebrauchs- noch als Familienhund.

Ausschließende Fehler: Hunde, welche in den Rassemerkmalen Mängel aufweisen, sollten ausgeschlossen werden.

Größe / Proportionen / Substanz

Größe: Rüden sollten 58 – 66 cm messen,

Hündinnen 53 – 61 cm.

Übergroße oder zu kleine Hunde sind streng zu bestrafen.

Proportionen: Die Höhe vom oberen Schulterblatt bis zum Boden sollte etwas weniger messen als die Körperlänge von der Brustbeinspitze bis zum Sitzhöcker. Die Tiefe der Brust sollte wenigstens bis zum Ellenbogen reichen. Die Höhe von der Schulter bis zum Ellenbogen und vom Ellenbogen bis zum Boden sollte gleich sein.

Gewicht: Rüden sollten von 29,5 – 36,5 kg wiegen,

Hündinnen von 25,0 – 32,0 kg.

Kopf: Der Chesapeake-Bay Retriever sollte einen intelligenten Ausdruck haben.

Augen: Die Augen sind von mittlerer Große, sehr hell, gelblich oder bernsteinfarben und weit auseinander liegend.

Ohren: Die Ohren sind klein, hoch am Kopf angesetzt, lose hängend und von mittlerer Dicke.

Schädel: Der Schädel ist breit und rund mit mittlerem Stop. Der Nasenrücken ist mittelkurz. Der Fang ist etwa gleich lang wie der Schädel, sich verjüngend, zugespitzt aber nicht spitz.

Lefzen: Sie sind schmal, nicht lose hängend.

Gebiss: Schere wird vorgezogen, aber Zange ist annehmbar.

Ausschließende Fehler: Sowohl Vor- als auch Rückbiss sind auszuschließen.

Hals / Oberlinie / Körper: Hals: Er sollte von mittlerer Länge sein, von starker, muskulöser Erscheinung, gegen die Schulterpartie schmaler werdend. Oberlinie: Sie sollte zeigen, dass die Hinterhand genauso hoch oder sogar eine Spur höher ist als die Schultern. Rücken: Er sollte kurz, kompakt und kraftvoll sein.

Brust: Sie sollte stark, tief und breit sein. Rippenwölbung rund und tief.

Rumpf: Er ist von mittlerer Länge, weder klobig noch karpfenartig aufgezogen, sondern von unten eher hohl aussehend, da die Flanken gut aufgezogen sein müssen.

Rute: Von mittlerer Länge, mittelschwer im Ansatz. Die Rute sollte gerade oder leicht gebogen sein, und sollte weder über den Rücken rollen noch einen seitlichen Knick aufweisen.

Vorderhand: Es sollte keinerlei Neigung zur Schwäche der Vorderhand geben.

Schultern: Sie sollten schräg liegen, mit voller Aktionsfreiheit, viel Kraft und ohne irgendeine Bewegungseinschränkung.

Läufe: Sie sollten von mittlerer Länge sein, gerade, mit guten Knochen und guter Bemuskelung.

Vordermittelfuß: Leicht schräg gestellt und von mittlerer Länge. Die Vorderläufe sollten von vorne und hinten gesehen gerade erscheinen. Wolfskrallen an den Vorderläufen können entfernt werden. Die Hasenpfoten mit guten Schwimmhäuten sollten von guter Größe sein mit wohlgerundeten enganliegenden Zehen.

Hinterhand: Eine gute Hinterhand ist wichtig. Sie sollte genauso viel Kraft haben wie die Vorhand. Die Hinterhand sollte keine Anzeichen von Schwäche aufweisen. Die Hinterhand sollte besonders kraftvoll sein, um die Antriebskraft beim Schwimmen zu liefern. Die Läufe sollten von mittlerer Länge sein und gerade, mit guten Knochen und guter Bemuskelung. Die Hinterläufe sollten von vorne und hinten gesehen gerade erscheinen. Wolfskrallen, falls vorhanden, müssen von den Hinterläufen entfernt werden.

Ausschließende Fehler: Wolfskrallen an den Hinterläufen sind ein Ausschlussgrund.

Haar: Das Haar sollte dicht und kurz sein, nirgendwo länger als 4 cm, mit dichter, feiner, molliger Unterwolle. Das Haar an Gesicht und Läufen sollte sehr kurz und schlicht sein, mit einer Tendenz, sich nur über Schultern, Hals, Rücken und Lenden zu wellen. Mäßige Befederung an Hinterhand und Rute ist zulässig. Die Beschaffenheit des Haarkleides eines Chesapeake ist sehr wichtig, da der Chesapeake zur Jagd unter allen Arten von widrigen Witterungsbedingungen verwendet wird: oft arbeitet er auch in Schnee und Eis. Das Fett des harten Deckhaares und die wollige Unterwolle sind von ausgesprochenem Wert, um zu verhindern, dass das kalte Wasser auf die Haut des Chesapeakes vordringt, und es hilft beim schnellen Trocknen. Das Haar des Chesapeakes sollte das Wasser abstoßen wie Entengefieder. Wenn ein Chesapeake das Wasser verlässt und sich schüttelt, sollte das Haarkleid überhaupt kein Wasser mehr zurückhalten, sondern bloß noch feucht sein.

Ausschließende Fehler: Ein Haarkleid welches die Tendenz hat, sich über den gesamten Körper zu locken, muß ausgeschlossen werden. Befederung von Läufen oder Rute über 4,5 cm Länge muss ausgeschlossen werden.

Farbe: Die Farbe des Chesapeake Bay Retrievers muss so nahe als möglich seiner Arbeitsumgebung entsprechen. Jede Farbe von Braun, Binse oder totem Gras ist annehmbar. Einfarbige Chesapeakes werden vorgezogen. Eine Farbe darf der anderen nicht vorgezogen werden. Ein weißer Fleck an der Brust, am Bauch, an den Zehen oder hinter den Pfoten (unmittelbar über dem großen Ballen) ist zulässig, aber je kleiner der Fleck, desto besser; eine durchgehende Färbung wird vorgezogen. Farbe und Beschaffenheit des Haares müssen beim Richten volle Beachtung erfahren. "Ehrenwerte" Narben sollten nicht bestraft werden.

Ausschließende Fehler: Schwarze Farbe; weiß an irgendeinem Körperteil außer an Brust, Bauch, Zehen oder hinter den Pfoten muß ausgeschlossen werden.

Gangwerk: Das Gangwerk sollte ebenmäßig, frei und mühelos sein und den Eindruck von großer Kraft und Stärke vermitteln. Von der Seite gesehen sollte es ausgreifend sein mit keinerlei Einschränkung der Bewegung vorne und viel Schub von hinten, mit guter Winkelung der Knie- sowie Sprunggelenke. Auf einen zukommend sollten die Ellbogen keine Anzeichen des Ausdrehens aufweisen. Wenn der Chesapeake sich von einem wegbewegt, sollte kein Anzeichen von Kuhhessigkeit vorhanden sein. Bei zunehmender Geschwindigkeit zeigen die Läufe zunehmend die Tendenz, zu konvergieren, und sich auf der medialen Ebene der Körperachse zu bewegen.

Wesen: Der Chesapeake Bay Retriever sollte ein aufgewecktes und fröhliches Wesen mit einem intelligenten Ausdruck besitzen. Mut, Arbeitsfreudigkeit, Aufgewecktheit, Nase, Intelligenz, Liebe zum Wasser, allgemeine Qualität und,

allem voran: Veranlagung sollten bei Auswahl und Zucht des Chesapeake Bay Retrievers erste Beachtung erfahren.

Ausschließende Fehler:

  • Hunde, die in den Rassemerkmalen mangeln

  • Vor- oder Rückbiss

  • Wolfskrallen an der Hinterhand

  • Über den gesamten Körper gelocktes Haar oder Neigung dazu

  • Befederung über 4,5 cm lang an Rute oder Läufen

  • Schwarze Farbe

  • Weiß an irgendeinem Körperteil außer an Brust, Bauch, Zehen oder hinter den Pfoten.

Das Haarkleid und ein insgesamt ausgeglichener Typus haben in der Beurteilung Vorrang über alle Angaben irgendwelcher Punktetabellen. Der Chesapeake sollte wohlproportioniert sein; ein Hund mit gutem Haar, der in anderen Punkten ausgeglichen ist, ist dem vorzuziehen, welcher in einigen Punkten herausragt, aber in den anderen schwach ist.

N. B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

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